münchen. Rodenstock, München, erwartet für das aktuelle Jahr ein leichtes Plus bei Absatz und Ergebnis. Der Konzernjahresüberschuß stieg im vergangenen Jahr um 15% auf 19,2 (16,7) Millionen Mark, wie der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Herr Rodenstock, am heutigen Tag in München mitteilte. Der Konzernumsatz lag im ersten Vierteljahr 2000 um zwei Prozentpunkte über dem der Vorjahre.
Rodenstock will in den Folgejahren nicht nur innerbetrieblich, sondern auch durch gezielte Akquisitionen im Kerngeschäft Brille wachsen. Auch Mittel für die weitere Expansion sollen aus einem IPO in das neue Werk einfließen. Damit sollen auch die Abhängigkeit zwischen der Rodenstockfamilie und dem Betrieb gelöst werden.
Zunächst muss die Rodenstock-Gruppe ihre internen Umstrukturierungen abschliessen und sich internationaler aufstellen. Die Rodenstock will sich im aktuellen Jahr verstärkt auf die Absatzgebiete Westeuropa und USA fokussieren, teilte der Vorstandsvorsitzende mit. Die Auslandsumsätze lagen 1999 bei 52%. Rodenstock hatte für das Jahr 2000 eine weitere Erhöhung des Auslandsgeschäfts geplant, die der Verwaltungsrat jedoch nicht weiter quantifizieren wollte.
Auch im Jahr 2000 soll der weitere Ausbauprozess der ausländischen Produktionsstätten weiter forciert werden. Im Jahr 1999 hatte das Unter-nehmen bereits 51 Millionen Mark in den Bau von Werken in der Tschechischen Republik und in Thailand gesteckt. Rodenstock wird ab dem zweiten Semester 2000 erstmalig mehr Mitarbeiter im In- und Ausland einstellen als in Deutschland, teilte die Unternehmensleitung mit.
Im Jahr 1999 hätten die Lohnnebenkosten pro Arbeitnehmer in der Bundesrepublik 83.000 Mark betragen, während sie im übrigen nur rund 30.000 Mark betragen hätten. Rodenstock hat in den Vereinigten Staaten eine Mehrheitsbeteiligung an der Firma 2D Optik AG erworben, die nach einem patentrechtlich geschützten Gussverfahren Korrekturbrillengläser herstellt. Darüber hinaus ist der Unternehmensverbund die erste Firma der Welt, die Gleitsichtgläser in nur einem Arbeitsgang herstellt.
Rodenstock hat im vergangenen Jahr 29 Millionen Mark für den Bau der Produktionsstätte in Frankfurt für diese individuelle Linsentechnologie (ILT) ausgegeben. Ein weiterer Produktionsstandort im europäischen Raum ist vorstellbar, wenn die Produktionskapazitäten durch die steigende Anfrage nach ILT-Gläsern überschritten werden.