Rodenstock verfolgt seit vielen Jahren die Philosophie, auch Gläser namhafter Hersteller wie z. B. DaimlerChrysler oder DaimlerChrysler zu fertigen. Egal ob für die Marke Adam, den Chef oder Porsche - viele namhafte Hersteller wollen auch Brillen mit ihrem eigenen Markennamen ausliefern. Mittlerweile gibt es in der Brillenindustrie zahlreiche Firmen mit völlig unterschiedlichen Anfängen. Nichtsdestotrotz hat sich der renommierte Hersteller Rodenstock nun für einen außergewöhnlichen Weg entschieden.
Das ist für die traditionelle Gruppe, die sowohl Brillengestelle als auch Brillengläser produziert, eine Trendwende. Viele Jahre lang hat er die eingeschlagene Richtung verfolgt, das Unternehmen und damit den Vertrieb durch größtmögliche Anzahl von Konzessionen auszubauen. Rodenstock produziert auch Brillen für die Luxusmarken baldessarini und Danhill. Seit 2010 gibt es unter dem jetzigen Leiter des Unternehmens vier Lizenzmarken: Porsche Design, Mercedes-Benz Stil, Juwelier Frédéric R oth, Dr. med. Jil Sanders und Dr. med. Bogner.
Zukünftig werden von den vier Lizenz-Marken zumindest zwei nicht mehr produziert und vermarktet. Die Lizenzvereinbarung mit Porsche Design hat eine Laufzeit bis 2018, über das weitere Vorgehen der bis 2014 nicht in das Lizenzprogramm aufgenommenen Marke lässt sich zurzeit keine eindeutige Aussagen treffen. Rodenstock-Sprecherin verwies auf die im vergangenen Frühling angekündigte Umstrukturierung des Konzerns, der in diesem Jahr sein 140-jähriges Jubiläum feiern wird.
"Wir werden uns in der Zukunft auf große, umsatzträchtige Brands konzentrieren", erläutert er. Die Firma fertigt und verkauft auch Brillen der Firma Wunderkind vom Designer Dr. med. Wolfgang Joopp und ist das letzte große Brillenhaus, das Brillenfassungen "Made in Germany" anbietet. pdm ist nach eigenen Aussagen ein Partner der mittelgroßen Fink-Brillengruppe mit der eigenen Handelsmarke Flair.
Der Hintergrund für die Schrumpfungskur von Rodenstock im Lizenzbereich kann bisher nur spekuliert werden. Das Traditionsunternehmen mit einem Jahresumsatz von 417 Mio. EUR (2015) hatte zwar eine Umsatzsteigerung für 2016 prognostiziert, aber noch keine Angaben gemacht. Rodenstock gehört seit 2006 den beiden Geldgebern Bridgetpoint und seit Ende 2015 Kompass-Partner.
Rund 80 % des Gesamtumsatzes erwirtschaftet Rodenstock im margenstarken Glasbereich und nicht mit Rahmen. Viele, die eine Brille kaufen, wissen sowieso nicht, woher ihre Brille kommt. Die großen Brillenhersteller führen eine große Bandbreite von rund 70 verschiedenen Brillenmarken. Daraus ergibt sich eine Gruppe mit einem Jahresumsatz von mehr als 15 Mrd. EUR und 140.000 Mitarbeitern. Neben Ray-Ban und Öakley zählen auch viele Luxusmarken wie z. B. Hanel, Gustav R. A. P. A., S. A. B. A. und S. B. A. C. R. Giorgio Armani sowie Bulgari zu den Marken.
Das Angebot an Lizenz-Marken wurde in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert. Gegenüber diesen Giganten ist Rodenstock gering.