Brillenmodelle Fielmann

Auch Fielmann verkauft mehr Brillen

Natürlich stimmt das nicht: Wer bei Fielmann eine neue Brille kauft, hat wie jeder andere Optiker ein Recht auf die richtige Verarbeitung der Brille. Azetatgläser bestechen durch ihre Farbtiefe und sind besonders leicht anzupassen. Der geschulte Fielmann-Optiker sieht sich im Kunden und ist bestrebt, seine Wünsche und Vorstellungen zu erfüllen. Diese beraten ihn so, wie sie beraten werden möchten, fair, freundlich, kompetent und stehen nicht unter Druck, den Kunden zum Kauf teurer Gläser zu überreden. Die Brillenfassungen werden wie Modeaccessoires wie Schmuck, Schuhe oder Kleidung gestaltet.

Auch Fielmann vertreibt mehr Brille

Fielmann (dpa-AFX) - Die Optiker-Kette Fielmann hat im vergangenen Jahr trotz einer gesunkenen Anzahl von Geschäftstagen mehr Gläser abgegeben. Im Jahr 2017 wurden 8,1 Mio. Aktien veräußert, obwohl das Jahr vier Tage weniger als 2016 hatte, gab die MDAX-Gruppe am Dienstag bekannt. Fielmann hatte im Vorjahr 7,99 Mio. Gläser abgegeben.

Nach ersten Schätzungen wuchs der Konzernumsatz um 3,7 Prozentpunkte auf 1,39 Mrd. EUR. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um gut 3 Prozentpunkte auf 249 Mio. EUR.

Brillenmarktführer in Deutschland rechnet mit einem Zuwachs von sieben bis acht Prozent: Fielmann zahlt den Preis vorausschauend.

So unerschrocken wie sein Produktionsleiter Günther ist auch der Firmengründer und Vorstandsvorsitzende der Fielmann AG, Herr Fielmann: Das kürzlich eröffnete Produktions- und Logistikcenter in Ratingenow ist "die derzeit modischste hochintegrierte Augenoptik-Fabrik der Welt", wie die Lieferanten von trendy Vision-Hilfsmitteln behaupten. In der brandneuen, 32 Millionen teuren Produktionshalle in Brandenburgs, in der Fielmann alle Leistungen vom Beschleifen und Verfeinern der Linsen bis hin zur Endfertigung der einzelnen Brillengläser vereint, baut der Hamburger Augenoptiker-König seine Marktführerschaft aus.

Der 62-jährige Augenoptikermeister ist so simpel wie der Discounter Aldi: Statt viel für eine einzige Brillenfassung zu sammeln, will Fielmann viel mehr mit vielen Billigbrillen verdienen. "Fielmann bezeichnet dies als "Demokratisierung der Brillenmode" und ironisiert: "Mein ewiges Ringen ist es, meine Führungskräfte an Preiserhöhungen zu hindern."

Die Fielmann AG vertreibt 40 Prozent aller in der Bundesrepublik verkauften Gläser, hat aber nur einen Umsatzanteil von 21 Prozent. Einerseits ist es das vertikale Konzernmodell, das Fielmann so sehr auszeichnet. Wie die hochprofitablen Modehäuser der Markenzunft, z. B. die Marken Sara, Lücke oder Lücke, vereinigt der deutsche Optikmarktführer alle Produktionsschritte unter einem gemeinsamen Namen - von der Brillenfertigung bis zum Handel.

So kann Fielmann selbst entscheiden, ob er eigene Produkte herstellt oder kauft. Der Brillenmarktführer nutzt im Vergleich zu den Anbietern von Gläsern und Rahmen die Transparenz der Kosten auf allen Stufen der Wertschöpfungskette im Wareneinkauf. "Der Fielmann handelt mit seinen Grenzkosten", brummt ein großer Glasproduzent aus Deutschland, der nicht erwähnt werden will. Fielmann vertreibt seine Produkte über den Fachgroßhandel an externe Optiker.

Nicht nur in der Bundesrepublik mit 446 Niederlassungen vertreibt Fielmann jährlich rund fünf Mio. Hilfsmittel. Insgesamt erzielten 9.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit Gewinnbeteiligung, im vergangenen Jahr einen Umsatz von 765 Mio. EUR. Zusammen mit dem Franchiseund Industriegeschäft ergibt sich für Fielmann ein Konzernjahresüberschuss von 39 Mio. EUR.

Fielmann begann seinen Erfolgskurs in den Augen der traditionsreichen Optikerindustrie 1981 mit einem Vertrauensverlust. Fielmann, der 1972 sein erstes Geschäft in Kuxhaven eröffnete und bereits 30 Läden besaß, unterzeichnete einen Kaufvertrag mit der Friesischen Landesgesellschaft für Warenwirtschaft. Die Fielmann AG hat sich verpflichtet, 90 Brillenmodelle in mehreren 100 Variationen auf Rezept ohne Mehrkosten an ihre Abnehmer zu verkaufen.

Mit einem Versorgungsboykott und einer Lawine von Klagen gegen die lose Werbekampagne von Fielmann wurde dem entgegengewirkt. Seither wird Fielmann als "Hecht im Weiher der Optiker" angesehen. Fielmann ist seit 1994 an der Börse notiert. Für Fielmann ist die Fielmann-Aktie eine "eher defensive" Kursentwicklung. Denn nachdem Fielmann in den letzten Jahren durch die Akquisition von kleineren Optikketten geringe Erfahrung in der Bundesrepublik gemacht hat, ist Fielmann in der Bundesrepublik durch den Ausbau eines eigenen Niederlassungsnetzes biologisch stark geworden.

Fielmann wird seine internationale Expansion durch Akquisitionen vorantreiben.