Porsche Brille Damen

Neue Chefin, neue Strategie: Porsche Design legt einen Zahn zu

"Die neue Uhr wurde an der Basler Messe als eine der ganz besonderen Neuerungen wahrgenommen", sagt der neue Leiter von Porsche Design, Herr Dr. med. Jan Böcker, über den quadratischen Zeitmesser. Die Innovation ist für Laie nur sichtbar, wenn er die Uhr an den Uhrenrand presst und die Uhr mit einem Kniehebel in Bewegung bringt.

Natürlich würde es der neue Leiter von PorscheDesign nicht so sehen. Die Muttergesellschaft hat vor kurzem die verbleibenden 35 Prozentpunkte der noch im Besitz der Gründungsfamilie befindlichen Aktien erworben und rechnet mit weiteren Einsparungen. Früher versuchten sich die Porsche-Design-Manager oft von den Luxusautomobilherstellern abzuheben und verfolgten lieber ihre eigenen hochfliegenden Absichten.

Sie wollten das Traditionsunternehmen zu einem High-End-Luxusanbieter machen, kräftig in die Modebranche hinein- und das Filialnetz kräftig ausweiten. "Dies hat die Branche etwas überfordert", gesteht er, der im vergangenen Jahr als dritter Leiter der Design-Schmiede in zwei Jahren in das Haus kam. "Man muss nicht auf allen Hochzeitsfeiern tanzen", warnt der Betriebswirtschaftler, der den Porsche-Konzern aus der Erfahrung seiner 18-jährigen Tätigkeit sehr gut kennen gelernt hat.

Er war unter anderem für die schwierige Marktbearbeitung des Cayennes zuständig, mit dem Porsche zum ersten Mal einen Offroader auf den Markt gebracht hat. Mit seiner neuen Aufgabe kämpft er gegen ganz andere Verdünnungseffekte: "Ab der Frühjahrssaison 2018 werden wir keine reinen Damenkollektionen mehr anbieten", macht er deutlich. Das für seine tropfenförmigen Armbanduhren und -brillen bekannt gewordene Haus will sich in Zukunft "klar auf Männerprodukte " ausrichten.

Diese reichen von Smart-Phones, Armbanduhren und Brille über Mode und Sport bis hin zu Kunstleder und Pack. Mode-Experte Max imilian Schmid-Preissler hält den Turnaround von Beckers Unternehmen für richtig. "Das PorscheDesign ist mit der Automobilmarke und der Automobiltechnik unzertrennlich verknüpft. "Nun geht das Unternehmen, das in den 70er Jahren von dem legendärem Konstrukteur der Sportwagen-Ikone 911 Ferdinand Alexandr Porsche im Privatbesitz in Zeller am See ins Leben gerufen wurde, nach einem langwierigen Weg zurück.

Obwohl sie später zu 65 und nur zu 35 Prozent dem PorscheKonzern und nur der Gründerfamilie Alexandre Porsche gehörten, führten sie ein Mauerblümchenleben innerhalb des Konzerns.

Es folgte der Leiter der Meißner Porzellan-Manufaktur, Herr Dr. med. Christian Curtzke, und schon damals verkündete er eine Rückkehr zu dem Mann als Hauptauftraggeber. Seine Arbeit für Porsche hat jedoch etwas mehr als ein Jahr gedauert. Jetzt legt er den nächsten Schritt zurück. In den letzten Jahren war PorscheDesign dem Vorbild vieler Firmen der Modeindustrie wie z. B. Hermann K. W. Hugo und Gerhard Webers nachgeeifert und hatte mehrere Geschäfte eroeffnet.

Anstatt viel in Markengeschäfte zu stecken, baut er lieber das Online-Geschäft aus. Der Umsatzanteil von fast 150 Mio. EUR beträgt immer noch "deutlich unter zehn Prozent". Er will sie in den kommenden drei bis vier Jahren "auf weit über 20 Prozentpunkte steigern". Auch im Verkauf will er die neue Sympathie für den Porsche-Konzern einsetzen.

"Mit Porsche überlegen wir uns ein gemeinsames Ladenkonzept, bei dem wir zum Beispiel Fahrzeuge und unser Zubehör in einem Shop ausstellen. Auch von der Uhrenbranche erwartet er viel. Nach Angaben der Unternehmensberatung aus dem Hause Bosch ging der Weltumsatz im Jahr 2016 um acht Prozentpunkte auf 36 Mrd. EUR zurück.

Für das laufende Jahr rechnet er nicht mit größeren Sprüngen.