Jil Sander Background Alternative

Background alternative by Jil Sander

Mit Jil Sander erhielt die Modewelt einen neuen Stil: klar, elegant und zeitlos. Die vorliegende Arbeit besteht aus einer Analyse des deutschen Bekleidungsunternehmens JIL SANDER AG, die dann mit der BOSS AG und der ESCADA AG verglichen wird. Sie widerstand und beeindruckte mit einer ebenso puristischen Kollektion, in der jedes Stück auch einen sauberen, minimalistischen Hintergrund hatte.

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Marken wie z. B. Aero, Vincent und Fréixenet stellen auch in den abgelegensten Ecken der Erde eine neue Verkehrssprache dar: Mehr als 10 Mio. Marken sind weltweit eingetragen, der Mensch von heute kommt jeden Tag mit rund 300 Produktbezeichnungen in Kontakt. Allerdings hat sich die Wissenschaft der Namen bisher als seltsam uninteressiert an diesem Thema erwiesen, das tief im Alltagsleben verwurzelt ist - die scheinbar vom Abscheu des Unsittlichen umschlossenen Marken werden in der wissenschaftlichen Omnastik weitgehend ausgelassen.

Vor diesem Hintergrund zielt die aktuelle Untersuchung darauf ab, Sprach- und Marketingperspektiven zu einem "ökonomischen" Konzept zu verbinden, um die blendende Produktnamenwelt als ebenso funktionalen wie gestalterisch anspruchsvollen Raum der modernen Werbemittelkommunikation darzustellen. Die Sektion Diachronik, die sich mit der oft erstaunlich greifbaren Herkunft von Marken und ihren zeitlichen Änderungen beschäftigt, öffnet eine komplementäre geschichtliche Sichtweise, während das Integrationskapitel der Marken deutlich macht, wie vielfältig das Erscheinungsbild auch in der Alltagssprache ist.

Ein Bildband sowie eine detaillierte Bibliografie und verschiedene Verzeichnisse ergänzen eine Arbeit, die sich als lebendige linguistische Beiträge zur kulturgeschichtlichen Entwicklung von Produktbezeichnungen begreift.

Gesellschaftliche Variation: Soziolekte

Nur sehr wenige Menschen hatten die Vorstellung von einer "bewussten Bildung zur Zweisprachigkeit" - auch wenn sie geübt wird, zum Beispiel wenn die Mütter mit ihren Kinder wegen der Schulbildung die Standard-Sprache beherrschen, während der Familienvater den Sprachgebrauch aufrechterhält; oder wenn der Sprachwechsel von der Lage abhängt ( "geschmeichelt"); oder wenn sie mit ihren Kinder bis zum Schulbeginn (und wieder nach der Schule) im gewohnten Sprachgebrauch die Standard-Sprache ausprobieren.

Als sociolects bezeichnet man die Gesamtheit der von einer gesellschaftlichen Gruppierung verwendeten sprachlichen Zeichen, durch die die Mitglieder der Gruppierung ihre Zugehörigkeit zu dieser Gruppierung bekunden und sie nach aussen hin bekannt machen. Die heute so aktuelle Beziehung zwischen Sprach- und Gruppenwelt ist ein klassisches Fach der Linguistik. Dies führte zur Bildung von Fachjargons und branchentypischen Argumenten sowie der Ausdrucksweise von Landsknechten und Militärs, Huren und Stadtteilen.

Begriffe wie "Bühnenschwein" oder "blinder Mann" und "außer Kontrolle" kommen aus der Militärsprache, Stall, Studium, Burschensprache, energetisieren, machen Flussbach zur Ausdrucksweise von Alkoholiker, Gefängnisbrüdern, Aufbrechen (Einbruch), Neudekorieren (Versicherungsbetrug durch Brandstiftung), Kriminelle, Goldschuss, Babyprostitution, Plattenspieler (psychiatrische Klinik) des Drogensüchtigen. Täglich bereichern die Sprachen der jungen Leute die umgangssprachlichen Sprachen.

Das Einbinden von Worten aus speziellen Sprachen in die gesprochenen Sprachen zeigt den stetigen Wechsel, dem die subkulturellen Fachbegriffe ausgesetzt sind, wenn sie ihren Status als "Gruppenabzeichen" beibehalten wollen. Stattdessen heißt "Gruppensprache", dass die Landessprache als Begriff einer bestimmten Zugehörigkeit zu einer bestimmten Zielgruppe verstanden wird: "Sprache als Gruppenabzeichen" (Bausinger 1984).

Es leistet einen Beitrag zum Zusammenhang derjenigen, die diese Worte so verwenden, aber auch zur Verteidigung derjenigen, die sie nicht so verwenden. Das macht die Unternehmensgruppe aber nicht zu einem Verbund willkürlicher Einheiten. Unterschiedliche Arbeitsbereiche und Rollenmerkmale entwickeln sich in der Regel zügig. Die Fachbegriffe müssen nicht nur präzise erlernt werden, sondern jeder, der in eine Expertengruppe aufgenommen werden will, z.B. Psychologe oder Soziologe, muss sie zielgerichtet einsetzen und richtig anwenden können.

Um in der alltäglichen Kommunikation solcher Unterkulturen auf einen Pool von psychologischen Begriffen zu treffen, muss man nicht in den gemeinsamen Raum einer "alternativen Wohngemeinschaft" hören: Jeder ist "irgendwie" deprimierend, enttäuscht, selbstherrlich, introvertiert oder neugierig. So wird die Fremdsprache zum Gruppencharakter. saubere Erwachsenensprache. Radio- und Fernsehmoderatoren züchtigen sich den Jugendlichen, indem sie angeblich ihre eigene Muttersprache benutzen.

Der sorglose Umgang mit englischsprachigen Bühnenbildern wird als besonders typisch für den Jugendsprachgebrauch angesehen. Deutsch Großbuchstaben oder Englisch Kleinbuchstaben sind in den englischsprachigen Erwerbungen: Underground'/underground, Kids/Kids leicht auffindbar. Auch stilistisch gilt: Charakteristisch für junge Schriftsteller (oder für junge Leute gerichtete Popmagazine ) ist die Neigung, die Schriftsprache mit der Lautsprache zu verschmelzen.

das grammatikalische Gender ist an das nächste lexikalische Äquivalent angepasst (Analogie): die Musikrichtungen (Beat, Blues, Bluegras, Country, Volksmusik, Soul) sind alle männlich im Deutsch als ,the style' (aber:ey, we go out to the country); das Band ist neutral als `the tape', die Jazz-Session femaleininum als `the session'.

Auch sind die Vokabeln leicht in das System der Flexion zu integrieren (Jamming, Comebacking, Live-ac- ten) und oft mit Vorsilben ausgestattet (lospowern, tune in, check off). Aber nicht nur unter jungen Menschen verbreitet sich der zunehmend sorglose Gebrauch der englischen Sprachkenntnisse. Die jungen Leute sind nicht weit davon weg, wenn sie über Lichtshows erzählen, einem total durchgeknallten Kerl mithelfen wollen, einer Schallplatte ein swingendes Gefühl geben wollen.

Mehr und mehr Begriffe wie Beaming oder Upgrading bringen die englische Landessprache durcheinander. Das Adjektiv auf-ig kann vom englischsprachigen Äquivalent auf-y (speedy, jazzy, funky soul) oder von Nomen (spacig, poppig, soulig, alt, oldig aus Oldie, nicht ausold\) abstammen.

"In einem ironisch (und bitterbösen) Essay hat der Publizist Dr. med. Enno v. Loewenstern die schlechte Angewohnheit entdeckt, die englische Sprachwelt mit Wortschatz zu pimpen: "Unser Lebensstil in der Medienbranche ist mühselig.

Dieser furchtbare Anglizismus in unserer wunderschönen englischen Muttersprache. "Die Farbenpracht des Vokabulars, die nicht mehr nur bei jungen Leuten zu finden ist, würde selbst eine bloße Liste von Wörtern zu einer lustigen Lesart machen.

Die vielen Worte in den alltäglichen Gesprächen der jungen Leute erscheinen natürlich nicht so geballt, wie die hier gezeigten Beispiel. Ein Tonband aus einem Gespräch mit jungen Leuten aus der Punk-Szene in Aachen (Maas et al. 1982) könnte einen Einblick in die tatsächliche Ausdrucksweise der jungen Leute geben: I.: Was halten Sie von dem Gespräch?

D.: es spielt keine Rolle, in Londons kann man innerhalb einer woche ein haus für zehn kilo vermieten und deutschsprachige music ist eine anziehungskraft, freundin....