In der Hindenburgstrasse in Möchengladbach erhält der Verbraucher einen Einblick in den aktuellen Markt der Optiker in einer über 100 Meter langen Fußgängerzone: Neben den Top-Hunden sind neben den Top-Hunden Fa. Friedrichshafen, Fa. K. Fielmann und Fa. Apollo-Optik auch die alteingesessenen Händler sowie die neuen Filialisten Ayes + Morus und Fa. Smiths. K. L. Smarteyes mit dabei. Letzterer kommt aus Schwedens und fördert "intelligente" Gläser zum Fixpreis.
Die Systemoptikerin holländischer Provenienz offeriert auch Gläser zum Fixpreis. Gegenüber den neuen Handelsketten sehen die Geschäfte von Fa. Fallmann und Fa. C. Apollo aus. Während die großen Handelsketten wie z. B. die Firmen Friedrichshafen ( "Fielmann") (572 Filialen) und die " Apotheke Apollo" (745 Filialen) ihren Absatz im Jahr 2012 trotz des neuen Wettbewerbs weiter steigern konnten, trifft dies auf die große Mehrheit der Mittelständler nicht zu.
"Gerade die Kleinen kämpfen", sagte der Vorsitzende des Zentralverbandes der Optiker (ZVA), Herr Dr. med. Thomas Langenbrod, auf der Jahrestagung in Dusseldorf. In Summe erwirtschaftete die Industrie im Jahr 2012 einen Umsatz von fast 5,2 Mrd. EUR, ein Zuwachs von 2,5 Prozent. Der Umsatz mit kompletten Brille betrug 11,3 Mio. (plus 2,0 Prozent), und nur neue Gläser wurden in weitere sechs Mio. Fassungen eingebaut.
Daran wird deutlich, dass man heute offensichtlich mehr auf den Preis achtet, zumal die Kassen erst seit etwa acht Jahren Subventionen für Kleinkinder und schwer Sehgeschädigte gewähren. Immer mehr Lesehilfsmittel, insbesondere Linsen, werden auch im Netz angeboten. Exakte Angaben liegen hier nicht vor, aber Branchenexperten gehen aktuell von rund zwei Prozentpunkten aus.
Selbstverständlich will der Zentralverband den Brillenhandel im Netz nicht unterbinden, sagt Verbandsleiter Lkw. Sie werden aber weiter gegen wettbewerbsfeindliche Äußerungen agieren und "sich für die Befolgung von Standards und Leitlinien im Sinn einer bestmöglichen Betreuung der Menschen einsetzen", so der Optiker. Ende 2012 verbot beispielsweise das Landesgericht auf Veranlassung des Optikerverbandes einem großen Internetanbieter, mit der Aussage "immer in bester Optikerqualität" zu werben.
Die Begründung des Urteils lautete unter anderem, dass Brillen aus dem Netz nur auf einer viel engeren Datengrundlage als im Augenoptikergeschäft produziert werden können. Ein ähnliches Eilurteil hatte das Hamburger Landesgericht gegen eine große Kaffee-Einzelhandelskette erlassen, die Anfang des Berichtsjahres Gleitsichtgläser über das Netz vertrieben hatte. Ausdrücke wie " hohe Güte " und " in Optikerqualität " sind aufgrund der wenigen in der Produktion berücksichtigten Größen nicht erlaubt.
Außerdem muss in der Werbebotschaft für solche Brille darauf verwiesen werden, dass ihr Einsatz im Strassenverkehr ein Risiko sein kann. In diesem Zusammenhang gibt es nun auch Online-Händler, die mit Augenoptikern zusammen arbeiten. Das steigert aber wieder die Preise, so dass man laut Verein direkt zum Fachhandel gehen kann. Übrigens, so meint er, werden die Preisdifferenzen zwischen Gläsern aus dem Netz, Discountern und Augenoptikern immer kleiner, je mehr Ergänzungen - wie zum Beispiel Antireflexbeschichtungen - der Kunden bestellt.
"Auch der Fachhandel bietet Ihnen schlichte und preiswerte Brillen, gewissermaßen ohne alle Zusatzleistungen. Dies zeigt sich auch daran, dass der Grad der Organisation der Unternehmen nur knapp über 50 % ist. Viele Optikerinnen und Optiker ersparen sich inzwischen diese Beträge. Auch wenn der Spektakel-Riese und viele seiner Franchise-Unternehmen noch Mitglieder des Verbandes sind, ist er nicht der einzige.
"Die Konkurrenz wird noch härter", sagt Verbandsvorsitzender Lkw. Hier sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen gefragt. Vor allem, weil der nach wie vor hoch geschätzte Berufsstand des Augenarztes nach wie vor interessant ist. Die Bedeutung des Augenarztes in der Basisversorgung der Menschen wird in Zukunft weiter zunehmen. "Der Anspruch an eine optimale Sehkraft wächst, der Pflegebedarf steigt durch die alternde Bevölkerung", sagt er.
Der Augenoptiker ist bereits weit mehr als ein Einzelhändler: Er führt Sichtanalysen durch (80 Prozent) und beurteilt das sogenannte vordere Augensegment (74 Prozent). Der Verein wünscht sich auch, dass die Optiker angesichts der älter werdenden Gesellschaften und einer drohenden Knappheit an Ophthalmologen weitere Versorgungsaufgaben mitnehmen.
Noch mehr Augenoptiker müßten ihre Fähigkeiten im Bereich des Brillenverkaufs unter Beweis stellen, z.B. durch die Identifizierung von Sehuntersuchungen in der Schlussrechnung. Ähnlich sieht es in der Hindenburgstrasse in Mönchengladbach beim Familienoptiker Plein mit 13 Filialen am Unterrhein aus.