Wer weiß das nicht: Mit einer Sonnenbrille kann man verschwommen sehen! Der Augenoptiker soll eine Sonnenbrille mit Ihrer Dioptriennummer anfertigen: Das Aufsatzstück wird auf den Rahmen gesetzt und kann bei Bedarf aufklappt werden. Dann vergleicht Eure Gläser mit den 4 Brillenmodellen und findet die richtige Brillengröße: die richtige für Euch:
Der Kauf einer Schutzbrille per Knopfdruck ist ein wachsender Geschäftszweig, der für den einheimischen Optiker untersagt ist. Der Onlinekauf von Büchern und Flügen gehört heute zum täglichen Leben, ebenso wie Kleidung und Zubehör wie eine Sonnenbrille. Doch optische Gläser? Das einzige echte Wachstumsfeld in der Bundesrepublik sind jedoch die Online-Optiker. Sie heissen Mr. Spix, Spectacles 24, Netzwerkoptiker oder ED, sie versenden ihre Gläser frei Haus und mit einer vollen Rücknahme-Garantie, wie sie heute im Online-Handel gebräuchlich ist.
Mit dem 2007 am Berliner Standort des Unternehmens gegründeten Start-Up Unternehmens Herr Spex steigt der Absatz jedes Jahr um 50 Prozent an. In diesem Jahr wird der Online-Optiker bereits einen Jahresumsatz von 40 Millionen EUR mit Brille, Sonnenbrille und Kontaktlinse erzielen - 48 Millionen EUR inklusive Einkäufe in Schweden. 4. "Optische Gläser machen mehr als ein Drittel des Umsatzes aus und verzeichnen das stärkste Wachstum", sagt Unternehmenssprecherin Martin Daer.
Daß die österreichischen Augenoptiker dieses Geschäftsfeld zunächst unterlassen, liegt nicht nur an der allgemeinen Kaufzurückhaltung im Online-Handel, sondern auch am Gesetz: Der Verkauf von Medizingeräten im Versand ist untersagt. "Ein deutlicher Diskriminierungsfall ", sagt der Linzer Augenoptiker und Zunftmeister für Heilberufe Dr. Eberhardt. Für die Online-Optik beziffert er die Marktanteile in Oesterreich auf maximal ein Prozent.
Aber auch in Deuschland werden nur noch zwei bis drei Prozente der abgesetzten Gläser über das Netz bestellt - aber immer häufiger. Inzwischen gibt es bei Herrn Spex 300 Augenoptiker in der Bundesrepublik mit denen der Kunde einen Sehtest machen oder seine neuen Sehhilfen anpassen kann. Die Stationäroptik in Ã-sterreich ist stagnierend, obwohl 44 % der Bevölkerung (ab 16 Jahren) bereits falsch gesichtet sind.
"Die Älteren gehen weniger oft einkaufen als die Jungen", sagt der Welser Augenoptiker und Leiter von Unit Optik, einem Zusammenschluss von 23 unabhängigen und regionalen Spitzenoptikern mit über 70 Brillengeschäften. Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 1,4 Millionen optische Gläser im Wert von 446 Millionen EUR abverkauft.
Hinzu kommen 1,9 Millionen herkömmliche Brillen und 200.000 bis 300.000 preiswerte Brillen, die heute an fast jeder Tankstelle erhältlich sind. Augenoptiker registrieren Wachstum vor allem bei Spezialgläsern - zum Beispiel beim Skifahren, Schwimmen, Tauchen oder Brillen. Mit dem deutschen Brillenriesen und der oberösterreichischen Handelskette Hartmann haben die beiden großen Player jeweils einen Anteil von 20 bis 25 Prozent.
Billiggläser machen laut Stockholm etwa 30 prozentig den Markt aus, sehr kostspielige Designerfassungen zehnprozentig. Die meisten Gläser kommen aus dem Handel.