Ganze Metropolen werden in der Volksrepublik bereits jetzt mit Blick auf das Gesicht durchleuchtet. Jetzt werden auch in der ganzen Welt geeignete Experimente durchgeführt, mit gravierenden Folgen für die Bevölkerung. Das Brillengestell des Designers Michel Frédéric Fritz ist in schwarzer Farbe gehalten. Die integrierte Videokamera erkennt diese Kommandos und wenige Augenblicke später ist die Gesichterkennung betriebsbereit.
Wenn die Brille ein Antlitz erkennt, findet ein Suchalgorithmus in einer zuvor angelegten Datenbasis die betreffende Personen. Wenn die Suche gelingt, wird der Eingang an die Brille übergeben. "Am Anfang war es ein Witz", erzählt Cubera-Entwickler Dominik Brumm. Nun, es war ein Witz. Mit einem zweiten Dienst können wir dann zwei Seiten vergleichen", erläutert er.
Webseiten nutzen seit langem Programme, um auf Bildern die richtigen Stellen zu finden - zum Beispiel, um den richtigen Schnitt für ein Profilfoto zu bestimmen. Außerdem konnten Frédéric H. und Frédéric H. B. H. B. für den Vergleich mit der erstellten Datenbasis vorhandene Verfahren nutzen. Dieser Typ der Gesichterkennung ist seit Jahren auf Google Apples oder Google Maps zuhause.
"Gesichterkennung ist ein klarer Trend", bemerkt er. Weil die Anerkennung von Gesichtern keine Frage der Zukunftsperspektive ist, sondern der orwellschen Wirklichkeit. Seine Überlegungen gehen immer wieder nach Peking, Großbritannien oder in die Bundesrepublik; alle Staaten, in denen die Anerkennung von Gesichtern bereits im Gebrauch ist. Beispielsweise trug beim vergangenen Champions-League-Finale in Kardiff die japanische Elektronikfirma aus dem Hause New York dazu bei, alle Menschen im Stadion mit einer Verdächtigenliste von 500.000 zu vergleichen.
Auch im Zusammenhang mit den G20-Protesten vertraut die Hamburgische Staatspolizei auf die Gesichtserkennung: Mit der Sofware Face-Vacs der Firma German Centre for Social Media werden mehrere Dutzend Terabytes an Filmmaterial nach verdächtigen Kriminellen durchsucht. Der Einsatz der Gesichterkennung steht in der heutigen Zeit noch am Anfang. Nach eigenen Angaben verwendet das grosse schweizerische Polizeicorps diese Programme nicht und plant auch nicht, sie vorzustellen.
Jedoch ist die Methode im Hintergund im Wesentlichen die gleiche wie die in Cuberas Brille. Natürlich ist die Gesichterkennung ohne starke Datenbank unbrauchbar. Es gibt jedoch in der ganzen Welt umfangreiche Verzeichnisse, die für diesen Zwecke genutzt werden können. Laut kantonaler Polizei können aber auch Aufnahmen, die während der Behandlung bei der kantonalen Polizei gemacht wurden, für die Erkennung des Gesichts genutzt werden.
Dazu kommen alle Datenbestände aus den Social Media, die bereits regelmäßig für alarmierend andere Zwecke genutzt werden. In diesen Gesetzen müsste zum Beispiel erklärt werden, dass Kameras an öffentliche Plätze oder in Busse und Bahnen an eine Gesichtserkennungssoftware angeschlossen werden können. Um vorhandene Datenbestände für die systematische Gesichterkennung nutzen zu können, wäre auch eine rechtliche Veränderung erforderlich.
Auch wenn der Geheimdienst bestätigt, dass der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte "mit größter Zurückhaltung" stattgefunden hat, will er keine Informationen über die gegenwärtige Nutzung der Gesichterkennung liefern. Der Geheimdienst geht nicht davon aus, dass er die Gesichtererkennung bereits in großem Umfang einsetzt. "Gibst du den Autoritäten zu viel Freiheit, werden sie missbraucht", meint er.
Die Skepsis, dass die Ausweitung der Gesichterkennung verhindert werden kann, ist groß. Nach Cuberas Ansicht ist die Erkennung von Gesichtern nicht aufzuhalten. Genau deshalb ist es notwendig, die Menschen über das Potential der Gesichterkennung zu unterrichten. "Interessanterweise ist es, die Möglichkeit aufzuzeigen", sagt Dom. Dessen sind sich auch die beiden einig.
Das Beispiel verdeutlicht, dass etwas anderes ohne Probleme im Verborgenen ablaufen kann. Auch in der Zukunft will er nicht, dass die Gesichter in der ganzen Welt bald alle Gebiete erhellen: "Es ist gut, dass wir in der ganzen Welt noch eine bestimmte Intimität haben. Das bereuen wir und bitten um Entschuldigung bei Patrik Walders und Apothekerinnen.