Die Fielmann-Junioren rühren jetzt das Brillenimperium auf - Business - Nachrichten über Firmen & Märkte
Fielmann hat seinen eigenen Nachwuchs in den Vorstand des grössten deutschen Augenoptikers berufen. Aber der Ältere will nicht aufgeben. Im grauen Kostüm, mit einer hellgrauen Fliege und Braunschuhen steht er. "Fielmann heißt Sie bei uns ganz besonders gut willkommen", heißt er mehrere anwesende Medienschaffende recht herzlich in der grössten Optiker-Kette des Landes Willkommen.
Wer aber geglaubt hat, dass der Generationenwechsel endlich abgeschlossen sein würde, hat sich geirrt: Fielmann wird in der Tat in den Vorstandsbereich wechseln und zukünftig für das FielmannMarketing verantwortlich sein. Allerdings bedankt sich sein Familienvater und Reichsgründer noch nicht. Der 43-jährige Konzernchef freut sich eher darauf, in Zukunft mehr Zeit für die Gestaltung seiner Kollektion zu haben.
Mit 26 Jahren wurde der Firmengründer geboren und an diesem Tag wurde ihm eine Position anvertraut, die andere Jugendliche erst im Alter von 30 Jahren einnehmen. Ein frühes Unternehmensziel hatte Fielmann vor Augen: Vorstandsmitglied in einem Konzern mit über 17.000 Beschäftigten zu werden, ein Vorstandsmitglied einer zu 90 Prozent bekannten Handelsmarke.
Nicht nur das: Jetzt gilt Fielmann als offizieller Vatersnachfolger. Schon immer hatte Fielmann diese Fragestellung offen gelassen. Gefragt, ob der Vorstandsvorsitzende unmittelbar von seinem V ater auf Herrn Fielmann übergeht, sagt der Familienvater, er muss den Verwaltungsrat noch nachfragen.
Allerdings überlegt Fielmann noch nicht, das Top-Management aufzulösen. "Und ich bin mir gewiss, dass er bereits heute der Herausforderung gerecht wird, die Firmenphilosophie von Fielmann täglich umzusetzen. "Dann wird der Geschäftsführer und Papa noch persönlicher: "Marc, du wirst rasch, aber wirkungsvoll lernen. "Auch der erste Sitz des Sohnes im Vorstand bringt Kindheitserinnerungen mit sich.
Da lebte der Junge, der sagt, dass seine Freundinnen in Deutschland, Österreich und den Vereinigten Staaten waren. Erstaunlich ist auch der Blick von Fielmann auf den Generationskonflikt. "Von meinem Familienvater habe ich im Netz viel gelernt", sagt er über die Fragestellung, ob sich das Unternehmen eine eigene Facebook-Seite zulegen müsse.
"Ich fragte seinen Papa, wer dort mit unseren Gästen sprechen soll." Fielmann hatte jedoch keine journalistische Ausbildung. "Deshalb werden wir hier eine andere Herangehensweise verfolgen", fasst der Junge zusammen, und Fielmann eilt hinzu: "Wir haben noch nie wirklich gekämpft. "Während Fielmann immer wieder neue Niederlassungen gründet und inzwischen jede zweite deutsche Schutzbrille vertreibt, fragt man sich seit Jahren, wann der Marktleader in den Internet-Handel eintreten will.
Das wird sich laut Fielmann mit dem neuen Marketingteam zunächst nicht ändern und weist auf die technischen Schwierigkeiten bei der Einstellung der Gläser hin. Außerdem haben Fielmann und seine Ex-Frau eine 21-jährige und noch studierende Schwester Sophie-Luise. Die Väterchen hoffen, dass sie eines Tage auch für das Haus arbeiten wird.
Aber er verlangsamt sich ein wenig, wahrscheinlich auch aus eigener Erfahrung: "Wir würden uns sehr darüber freuen. 2.